Freitag, 21. September 2018

Wie wichtig ist die Unternehmenskultur für den Erfolg?

Organisationsberater Stefan Körner brachte mit seinem Thema Erfolgsfaktor Unternehmenskultur eine intensive Diskussion in Gang. Was ist eigentlich Kultur? Wie erkenne ich meine eigene Unternehmenskultur und wie verändert sie sich? Habe ich das im Griff? In unserem Arbeitskreis HR und Führung am 20.09.18 diskutierten wir mit ihm dieses und viele angrenzende Themen.

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Viele Unternehmen merken erst in Krisen, dass etwas nicht stimmt. Wenn die Fluktuation und der Krankenstand hoch sind und immer mehr Mitarbeiter Dienst nach Vorschrift machen, richtet sich der Blick nach innen. Man fragt man sich: Ist eigentlich bei uns noch alles ok?

Manchmal verändern sich auch einzelne Beschäftigte, reduzieren ihr Engagement oder ziehen sich zurück und beteiligen sich immer weniger an Social-Events oder in Meetings. Das kann an einer veränderten Lebenssituation (wie z. B. Familiengründung) liegen, aber auch am Gefühl nicht mehr Teil des Ganzen zu sein. Auch die in der IT-Szene stark verbreitete Situation überwiegend beim Kunden oder im Home Office zu arbeiten, lässt die Bindung ans Unternehmen schrumpfen. Wie kann verhindert werden, dass Mitarbeiter kündigen und zum Kunden wechseln?

Die Integration neuer Mitarbeiter und die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Generationen werden immer anspruchsvoller. Reicht es noch kostenlosen Kaffee, Wasser und Obst zu bieten, oder muss man in Richtung Full Service mit Kita und Unterstützung bei der Betreuung von zu pflegenden Angehörigen denken? Wie schafft man es neue Methoden und Denkweisen zu etablieren und gleichzeitig Respekt und Wertschätzung für entwickelte Prozesse und viel Erfahrung im Team zu schaffen? Unternehmen brauchen Mut und Energie für Veränderungen, den Erfolg und die Erfahrung aus der eigenen Geschichte, aber sie müssen auch neue Wege im Umgang mit Fehlern und Freiheiten gehen. Es hilft, ein gemeinsames Verständnis davon zu entwickeln, wofür man steht und wie man agiert. Dann können Regeln durch Grenzen ersetzt werden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter empfinden mehr Selbstwirksamkeit, haben das Gefühl selbst mehr bewegen zu können.

Die Digitalisierung, die ganz viele unterschiedliche Entwicklungen im privaten und beruflichen Alltag mit sich bringt, sorgt per se für Unsicherheit und Irritation, veränderte Prozesse und Strukturen schaffen verstärken das. Um so wichtiger ist es, für Stabilität im Umgang miteinander zu sorgen und den Sinn der eigenen Tätigkeit spürbar zu machen.

Stefan Körner hat uns mit seinen Gedanken zum Dialog angeregt. Es gibt keine Checkliste und keine einfachen Lösungen zu einer Unternehmenskultur, die für den Erfolg sorgt. Er rät, die eigene Kultur verstehen zu lernen, den Veränderungsbedarf zu erkennen und transparent und authentisch zu kommunizieren. Mit positiven Anreizen den Change begleiten und das Thema nicht erst in der Krise anpacken.

Arbeitskreisleiterin Andrea Henkel wird mit dem Netzwerk weiter an diesem spannenden Thema arbeiten.