Mittwoch, 01. Juni 2022

The future of Data Management - Streamergy goes Intersolar

Die „Intersolar Europe“ ist für die Solarbranche die weltweite Leitmesse. In diesem Jahr füllten mehr als 1.300 Aussteller 12 Messehallen und insgesamt waren an den drei Tagen über 65.000 Besucher auf der Messe. Die Streamergy GmbH war einer dieser Aussteller und erzählt uns, wie es war. 

v.l.n.r.: Stefan Rensberg, Dirk Göpel und Martin Schneider auf der Intersolar (Bildquelle: Streamergy GmbH)

v.l.n.r.: Stefan Rensberg, Dirk Göpel und Martin Schneider auf der Intersolar (Bildquelle: Streamergy GmbH)

 

Ihr seid erstmals als Aussteller auf einer Messe aufgetreten. Warum die Intersolar?

Die „Intersolar Europe“ bzw. - „The Smarter E Europe“ als Innovationsplattform - ist für die Solarbranche die weltweite Leitmesse. Hier treffen sich alle Marktteilnehmer – vom Hersteller, über die Projektierung bis zu den Dienstleistern, um Neuheiten vorzustellen, Trends und Innovationen zu erkennen und natürlich – ganz vorneweg – um zu netzwerken.

In diesem Jahr füllten mehr als 1.300 Aussteller 12 Messehallen und insgesamt waren an den drei Tagen über 65.000 Besucher auf der Messe. Inzwischen schaut die Messe auch über den Tellerrand und fokussiert sich nicht mehr allein auf die Photovoltaik. Daher spielen auf der Messe Batteriesysteme, Elektromobilität und Energiemanagement zusätzlich eine sehr große Rolle. Das passt auch sehr gut zum Markt, denn die Nutzung, Speicherung und Steuerung der regenerativen Energien sind neben der reinen Erzeugung die großen Herausforderungen, die jetzt bewältigt werden müssen.

Und passt natürlich auch sehr gut zu uns, denn Daten, Vernetzung und eben die Digitalisierung sind wirklich an jedem Stand ein Thema.

 

Und wie ist es gelaufen? Hat die Messe eure Erwartungen erfüllt? Welche Ziele hattet ihr euch gesetzt?

Grundsätzlich war die Messe für uns ein Riesenerfolg. Wir sind ja seit Jahren in der Branche aktiv, sodass wir sehr gut vernetzt sind. Und es gibt - glaube ich - keine bessere Gelegenheit, um in so kurzer Zeit so viele Kontakte zu treffen und Geschäftsbeziehungen zu pflegen. Das ist uns auch sehr gut gelungen. Wir haben viel Arbeit mit zurück ins DZ.S genommen. So soll es sein.

Gleichzeitig war die Stimmung auf der Messe einmalig. Jeder befindet sich im Vorwärtsgang und die Aufbruchsstimmung ist geradezu spürbar. So dauerten die Messetage deutlich länger als es die Öffnungszeiten suggerierten. Die Branche hat die Gelegenheit genutzt, auch mal zu feiern. Es ist gut für uns, diese positive Stimmung mitzunehmen und die Euphorie mit ins Tagesgeschäft zu den Kollegen zu tragen.

Wir hatten uns entschlossen  als Aussteller aufzutreten, weil wir beim letzten Mal etwas verloren durch die Gänge geirrt sind. Termine zu vereinbaren ist nicht ganz so leicht, wenn man keinen festen Treffpunkt hat. Gleichzeitig hat sich dadurch unsere Sichtbarkeit deutlich verbessert – allein im Ausstellerverzeichnis gelistet zu sein, war ein Vorteil.  Wir wurden ernster genommen, weil wir einen eigenen Auftritt hatten. So konnten wir viele wertvolle Kontakte generieren. Und natürlich haben wir unsere bestehenden Kunden getroffen und die Beziehungen vertieft.

Wir wollten dabei unserem Netzwerk ein „Update“ geben, wo wir stehen und wie unsere Entwicklung aussieht.

 

Welche Rolle spielen Startups auf der Intersolar?

Die Messe hat eine eigene Startup-Area. Das allein war schon sehr wertvoll. Wir wurden mit unserem Thema in der Teilmesse “EM-Power” einsortiert, die sich speziell auf vernetzte Energielösungen fokussiert. Dadurch haben wir auch im Vorfeld bereits mehr Aufmerksamkeit bekommen, weil dadurch eine separate Berichterstattung über Startups möglich war. So wurde über uns sogar in einer Pressemitteilung des Veranstalters berichtet. 

Während der Messe haben wir gemerkt, dass große Hersteller ganz gezielt durch die Startup-Area gehen – und das aus ganz unterschiedlichen Motiven. In erster Linie ist es Neugierde, vermutet man dort doch in erster Linie Innovationen und neue Ideen. Aber auch die VC-Abteilungen der großen Player schauen sich gezielt um, ob sich neue Investment-Möglichkeiten bieten. Also, viele Gelegenheiten für einen Spontan-Pitch – so bleibt man in Übung.

Auf der anderen Seite konnten wir als Startup natürlich auch unser Business Model validieren und direktes Feedback vom Markt einholen.

Ich kann allen Startups empfehlen auf Branchenmessen zu gehen. Man nimmt ganz viel mit - auch über Leads hinaus. Und die Kosten halten sich bei einer Startup-Area im Rahmen.

 

Wie ist eure grundsätzliche Einschätzung? Würdet ihr Gründern die Branche der Erneuerbaren Energien empfehlen?

Unbedingt. Ich glaube, nur wenige Branchen verbinden so konkret Innovationen mit Klimaschutz wie die Erneuerbaren Energien. Gleichzeitig gibt es auch sehr große technische Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Da braucht es auch in dieser noch relativ jungen Branche immer wieder frische Ideen und Innovationen.

Inzwischen spielt auch die Abhängigkeit von Subventionen praktisch keine Rolle mehr, so dass die Investitionsbereitschaft eine ganz andere ist. Das Risiko für Investoren hat sich dadurch deutlich reduziert.

Für mich persönlich spielt auch der Klimaschutz eine sehr große Rolle. Hier kann man ja immer zwischen Euphorie und Verzweiflung schwanken, wenn man die Berichterstattung oder auch persönliche Gespräche im Umfeld verfolgt. Also freue ich mich über jedes Startup, das diesen Weg einschlägt und Ideen für mehr Klimaschutz entwickelt.

Ansonsten gilt aber natürlich das gleiche wie überall auch - man braucht immer eine gute Idee und das Durchhaltevermögen, diese Idee auch konsequent zu verfolgen und immer dranzubleiben. 

Das haben wir auch an unserer Messeteilnahme gemerkt. Es war im letzten Jahr, als wir nur als Besucher auf der Messe waren, viel schwieriger, unsere Idee rüberzubringen und Begeisterung zu wecken. Das war jetzt schon ganz anders. Das Feedback zu bekommen, dass unsere Datendrehscheibe genau das ist, was der Markt braucht, ist natürlich schon sehr wertvoll und bestätigt uns.

 

Dein persönliches Highlight der Messe?

Da ist es schwer, eines rauszupicken. Wenn ein großer Player im Markt sich darüber ärgert, dass er doch damals vor unserer Gründung hätte einsteigen sollen, dann hört sich das auf jeden Fall gut an.

Oder wenn ein Besucher an den Stand kommt und sich bei unserem Claim „The future of Data Management“ genau das wünscht, womit wir angetreten sind. Wenn ich dann antworten kann - „Jetzt haben Sie genau unsere Geschäftsidee gepitcht.“, dann sind das tolle Momente.

Abschließend – das größte Highlight war die Messe selbst. Hektische und intensive Vorbereitungen, die Anspannung zu Beginn und die Freude, wenn es so klappt, wie man es sich gewünscht hat. Und am Ende ist alles gut - wir freuen uns schon aufs nächste Jahr.

 

Das Interview führte Stefan Schimpfle vom DZ.S mit Stefan Rensberg, Co-Founder der Streamergy GmbH.