Mittwoch, 06. Februar 2019

Gründertalk: „Frauen dürfen keine Angst vor Macht und Erfolg haben“

Das Augsburg Center for Entrepreneurship legte bei seinem Gründertalk am 5. Februar seinen Fokus auf Frauen in der Startup-Szene. Wir haben mit den Referentinnen gesprochen, warum Frauen seltener gründen und welche Tipps sie für angehende Gründerinnen haben.

Warum Gründen auch weiblich ist, weshalb es sich lohnt und worauf Frau sich gefasst machen muss, verraten Wirtschaftsreferentin Eva Weber, creationell-Geschäftsführerin Kathrin Lampe und Planstack-Gründerin Linda Mayr im Interview mit Iris Zeilnhofer, B4B Schwaben.

B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Warum gründen so wenige Frauen?

Eva Weber: Frauen absolvieren seltener MINT-Studiengänge – und sind damit seltener in Startup-affinen Bereichen zu finden. Genau hier setzen wir mit unserem städtischen MINT-Netzwerk an. Wirtschaft und Wissenschaft wollen gemeinsam das Interesse an MINT-Berufen und Studiengängen fördern und dabei insbesondere auch junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Fächer begeistern. …

Kathrin Lampe: Ich denke, Frauen haben beim Gründen dieselben Chancen und Risiken wie Männer. Den Frauen fehlt lediglich das Selbstverständnis, es einfach zu tun. Und das „klassische Rollenverhältnis“, sozusagen vorab vorrausschauend gedacht, legt Steine in den Weg. Die Praxis zeigt aber, dass dies sehr wohl und sehr gut machbar ist. Auch alleinerziehend, wie ich seit 6 Jahren bin.

Linda Mayr: Ein Grund dafür ist, meiner Meinung nach, dass Frauen bezüglich des Karriereweges nicht ganz so risikofreudig sind wie Männer. Viele Frauen – auch ich bis vor Kurzem – ziehen ein Angestelltenverhältnis, das finanzielle Sicherheit gibt, einer (vorerst unsicheren) Existenzgründung vor.

Gibt es in Augsburg speziell für Frauen Anlaufstellen zum Thema Gründen?

Eva Weber: Es gibt Dank der Initiative „Augsburg gründet“ mittlerweile viele Netzwerke, Mentoring-Programme und Veranstaltungen. Als Beispiele seien Augsburg gründet, das GründerPicnic oder die Beratungsangebote des Digitalen Gründerzentrums oder Umwelttechnologischen Gründerzentrums genannt. Diese Events richten sich an alle Zielgruppen. Darüber hinaus richten sich einige Formate wie der Gründertalk gezielt an Augsburg Gründerinnen und solche, die es werden wollen. …

War es für Sie schon mal ein Nachteil, eine Frau in Führungsposition zu sein?

Kathrin Lampe: Nein. Für mich persönlich nie. Ich habe mir aber auch nie viele Gedanken darüber gemacht, was es heißt, als Frau in einer Führungsposition zu sein. Das Rollenverhältnis spielt für mich beruflich tatsächlich keine Rolle. Ich denke, Frau zu sein hat vielleicht manchmal Nachteile aber auch genauso viele Vorteile. Deshalb sollte man es einfach so nehmen wie es ist.
Auf was muss man sich als weibliche Gründerin gerade am Anfang gefasst machen?

Linda Mayr: Dass man oft in „Unterzahl“ ist. Wie ich gehört und gelesen habe, traf man Frauen vor 2-3 Jahren innerhalb der Gründerszene äußerst selten an. Meiner Meinung nach, hat sich das gewandelt. Bei Veranstaltungen sind wir Frauen zwar meistens noch in der Minderheit, aber doch gut vertreten.

Interview gekürzt. Das gesamte Interview lesen Sie auf B4B Schwaben.